Markenrecht

    BGH: Opel unter­liegt im Stre­it um Marken­ver­let­zung durch Spielzeu­gau­tos

    Der u. a. für Marken­recht zuständi­ge I. Zivilse­n­at des Bun­des­gericht­shofs hat am 15.01.2010 entsch­ieden, dass der Her­steller eines Kraft­fahrzeuges (hier: die Adam Opel GmbH) den Ver­trieb von Spielzeug­model­lau­tos, die als verklein­erte Nach­bil­dung seines Orig­i­nal­fahrzeugs auch die Marke des Orig­i­nal­her­stellers an der entsprechen­den Stelle tra­gen, nicht unter Beru­fung auf seine Marken­rechte ver­bi­eten kann. Der Bun­des­gericht­shof sah die Voraus­set­zun­gen ein­er Marken­ver­let­zung insoweit vor­liegen, als es sich bei der Anbringung des Opel-Blitz-Zeichens auf dem Spielzeu­gau­to der Beklagten um die Benutzung eines mit der Klage­marke iden­tis­chen Zeichens für iden­tis­che Waren (Spielzeug) han­delt. Hier­durch werde jedoch wed­er die Haupt­funk­tion der Marke, die Ver­brauch­er auf die Herkun­ft der Ware (hier: Spielzeu­gau­to) hinzuweisen, noch son­stige Marken­funk­tio­nen beein­trächtigt, weil die ange­sproch­enen Ver­brauch­er das Opel-Blitz-Zeichen auf den Spielzeu­gau­tos der Beklagten nur als – orig­i­nal­ge­treue – Wieder­gabe der Marke ver­ste­hen, die das nachge­bildete Auto der Klägerin an der entsprechen­den Stelle trägt. Das Opel-Blitz-Zeichen wird nur als Abbil­dungs­de­tail der Wirk­lichkeit ange­se­hen. Die Ver­brauch­er sehen darin fol­glich keinen Hin­weis auf die Herkun­ft des Model­lau­tos.

    Urteil vom 14. Jan­u­ar 2010 – I ZR 88/08 – Opel-Blitz II

    OLG Nürn­berg – Urteil vom 29. April 2008 – 3 U 1240/07

    GRUR-RR 2008, 393 = WRP 2008, 1257

    LG Nürn­berg-Fürth – Urteil vom 11. Mai 2007 – 4HK O 4480/04

    WRP 2007, 840

    EuGH – Urteil vom 25. Jan­u­ar 2007 – C‑48/05,

    Slg. 2007, I‑1017 = GRUR 2007, 318 = WRP 2007 – Adam Opel